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Blick von unserem Frühstückstisch auf den Nil |
Auch mit den Straßen haben wir Glück, denn in der Nacht hat es nicht geregnet und es geht auf den mittlerweile abgetrockneten Staubstrassen sehr gut voran. Unser erstes Ziel ist die Stadt Masindi, wo wir im weltberuehmten Masindi Hotel zu einem zweiten Frühstück anhalten. In diesem traditionsreichen Haus, das gleichzeitig auch Ugandas ältestes Hotel ist, hatten schon Catherine Hepburn und Humphrey Bogart während der Dreharbeiten zum bekannten Film "African Queen" gewohnt. Auch Ernest Hemmingway war einer der illustren Gäste, nach ihm ist auch die Hotelbar benannt. Ein überaus "englischer" Ober serviert uns im schoenen Innenhof, einen frischen Passionsfruchtsaft und Kaffee. Das Hotel ist von einem tollen Park umgeben und ganz im Kolonialstil erhalten. Schaut man aber genau hin, entdeckt man doch an manchen Ecken den "Zahn der Zeit".
Nach kurzer Fahrt erreichen wir dann das Ziwa Rhino Sanctuary - einen grossen natürlichen Park, in dem Uganda versucht Nashörner zu züchten, um diese wieder in den Parks anzusiedeln. Leider wurden diese fast urzeitlich anmutenden Tiere bereits vor Jahrzehnten in Uganda von Wilderern ausgerottet. Meist nur wegen ihrer Hörner, mit denen auf dem Schwarzmarkt sehr hohe Preise erzielt werden können. Hier zeigt sich einmal mehr, dass der Mensch eigentlich das größte Raubtier ist.
Wir werden von einem Ranger eingewiesen und bekommen ein Informationsblatt. Unter anderem steht darin, dass im Falle eines Angriffs auf einen Baum geflüchtet werden soll, da einWegrennen sinnlos sei, denn die Tiere erreichen Geschwindigkeiten bis zu 40 km/h und können mehr als 2 Tonnen wiegen.
Der Wildhüter erzählt weiter, dass sie insgesamt 9 Rhinos im Park haetten, die aus den Kenia, Südafrika, Deutschland und den USA kommen. Mit diesen Tieren würde eine Neuzucht versucht. Zum Jahresende würden weitere Rhinos aus Südafrika erwartet. Mittlerweile seien drei Jungtiere im Park geboren worden: Obama, Augustus und Justus.
Paul fährt uns und unseren Führer mitten in den Park, wo wir aussteigen und zu Fuss durch die mit vielen Büschen und kleinen Bäumen bestandene Savanne gehen. Vorsichtshalber halten wir dabei immer wieder nach einem geeigneten Bau Ausschau, auf den wir bei Bedarf flüchten können :-)
Nach kurzer Wanderung, immer hinter unserem Guide, finden wir drei weitere Wildhüter, die die Rhinos Tag und Nacht beobachten. Sie zeigen uns Mutter, Vater und ihren Nachwuchs, den 6 Monate alten Justus, die zusammen gemuetlich unter Büschen im Gras liegen. Wir gehen bis etwa 20 Meter zu Fuss an die Tiere heran und können sie in Ruhe von allen Seiten beobachten. Mittlerweile sind alle drei aufgestanden und fressen gemütlich Gras. Ab und zu beäugen sie uns, lassen sich aber nicht beunruhigen. Ein tolles Erlebnis, so nah bei diesen Tieren in der freien Landschaft zu sein. Darüber hinaus ist das Ziel, die Wiederansiedlung der Rhinos in Uganda, einen Besuch und die finanzielle Unterstützung des Parks auf jeden Fall wert.
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Rhino-Mutter mit "Baby"im Hintergrund |
Bereits einige Zeit bevor wir Kampala erreichen, wird der Verkehr dichter. Weiter im Norden kam uns kaum ein Auto entgegen. Wir wurden auf der Strecke allerdings immer wieder von Reisebussen überholt. Waehrend Paul die vorgeschriebenen Hoechstgeschwindigkeit von 80 km/h ziemlich genau einhielt, zogen diese Busse unbeeindruckt und mit deutlich höherer Geschwindigkeit laut hupend an uns vorbei. Einer davon mit einem Spritzlappen am Heck, auf dem in groessen Lettern steht "Safety first"! Wenig später passieren wir eine Kontrollstelle der Verkehrspolizei - alle Busse wurden angehalten!
In Kampala empfängt uns das Chaos. Hitze, Schmutz, Abgase dazu Verkaufsstände, Handwerker und Läden in bzw. vor jedem Haus entlang der Straße. Paul fährt sehr sicher und teilweise auf Schleichwegen durch dieses Chaos aus Fußgängern, Sammeltaxis und Motorradtaxis. Wir erreichen gegen gegen 16.30 Uhr die Anlegestelle am Victoria-See wo bereits Hassan Pirani, einer der Geschäftsführer unserer Reiseagentur und Eigentümer unserer nächsten Unterkunft, wartet. Mit einem motorisierten, handefertigten afrikanischen Holzboot geht es ca. 25 Minuten über den ruhigen Vicotoriasee in unser letzes Hotel auf der Reise , das Lagoon Resort, das in wunderschöner ruhiger Lage in einer Bucht direkt am Victoriasee liegt.
Nach einer sehr freundlichen Begrüßung werden wir zu unserem Gästehaus geführt, das den Namen "Silverback" traegt. Ein tolles großes Haus, ganz mit natürlichen Matieralien gebaut und mit handgefertigen Holzmöbeln ausgestattet, das inmitten des parkähnlichen, sehr großen Gartens liegt. Ein erneuter Höhepunkt unserer Reise!
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Unsere Unterkunft |
Morgen planen wir einen Besuch in Kampala und wollen dann noch einen Park in Entebbe besuchen. Am Abend geht es dann schon wieder zurück nach Deutschland - der Flug wird über Nairobi und Amsterdam nach Stuttgart gehen.
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