Donnerstag, 16. September 2010

Tag 9 - So ein Donnerwetter

Um 05.30 weckt uns eine freundliche Stimme - der am Abend zuvor bestellte "Wake-Up-Call". Heute hätten wir ihn nicht gebraucht, wir liegen schon einige Zeit wach im Bett.
Der vielstimmige Chor nahezu aller Nilbe- und anwohner - so schönn er auch anzuhöhren ist - machte es uns sehr schwer einzuschlafen. Das Schlimmste war ein Vogel der stundenlang und ohne Pause im gleichmaesigen Rythmus laute und gellend hohe Töne ausstieß, fast wie ein Metronom. Hinzu kam noch, dass unsere baumbewohnenden Nachbarn entgegen unseren Erwartungen überaus nachtaktiv waren und diese Affen sich Dach und Terasse unserer Hütte offensichtlich als Spielplatz ausgesucht hatten. Hinzu kamen noch uns unbekannte Tiere, die mit lautem, dem Hundebellen aehnlichen Gerauschen, wohl ihren Streit direkt unter unserem Hüttenboden ausstragen mußten.
Alls wir dann letztendlich eingeschlafen waren, weckte uns ein starkes Gewitter mit Blitz und Donner auf. Der starke Regen und die extremenWindböhen machten es unmöglich wieder einzuschlafen.
Hundemüde kommen wir zum Früstück um 06.00 Uhr, denn es geht schon eine halbe Stunde später los zum frühen "Game-Drive" in den Murchison Falls Nationalpark, den größten und tierreichsten im Norden von Uganda. Da es sehr stark geregnet hat, sind die Strassen aufgeweicht und voller Rinnen und Löcher. Wir kommen rechtzeitig an den Nil um die 8-Uhr-Fähre zu nehmen. Alle sind da, nur nicht das Bedienugspersonal der Fähre. Dieses trifft mit deutlicher Verspätung - wohl wegen der schlechten Straßenbedigungen an diesem Morgen - ein.

Unsere Nilfaehre
Auf der anderen Seite angekommen, geht es eine aufgeweichte Straße den Berg hinauf. Besser gesagt, wir haben die Absicht, diesen Berg hinauf zu fahren. Ein Lieferwagen vor uns, rutscht jedoch in den Graben und die einspurige Straße ist blockiert. Es geht wieder zurück und auf Umwegen in den Park.
Mittlerweile hat es zu regnen aufgehört und es wird zunehmend klarer, die Strassenverhältnisse bleiben jedoch "abenteuerlich". Kein Problem jedoch für Paul, er meistert jede Herausforderung mit großer Ruhe und Besonnenheit.
Wir sind noch nicht lange im Park, da begegnen uns schon die ersten Giraffen.
Giraffen wie "Sand am Meer"
Wir sind sehr beeindruckt, von diesen außergewöhnlichen Tieren

Eine Gruppe von drei Tieren, die sich mit ihren langen Hälsen sich die zarten oberen Blaetter der Bäume und Büsche schmecken läßt. Es wimmelt geradezu von unterschiedlichen Antilopenarten und wir sehen immer wieder Giraffengruppen entlang der Straße.

Ein interessantes Tier
Wenig spaeter treffen wir auch eine Elefantenfamilie, die gerade auf dem Fahrweg steht und die Bäume und Büsche entlang des Weges "bearbeitet". Wir sind begeistert vom Reichtum an Tieren. Leider bleibt unsere Suche nach Löwen und Leoparden ergebnislos. Durch den Regen, gibt es ueberall Wasser und die Tieren sind einfach so weit verteilt, dass ihr Auffinden im großen Naturpark viel Glück erfodert. Unserer Begeisterung tut dies aber keinen Abbruch, denn mittlerweile sind wir nach einer halben Stunde Fahrt entlang des Victoria-Nils am Flußdelta  in den Lake Albert angekommen und entdecken tolle Vögel, darunter bunte Bienenfresser und Fischadler. Einen ganz besonderen Vogel, der leider sehr selten geworden ist, entdecken wir auch - ein großer Schuhschnabel steht eindrucksvoll auf einer Wiese.

Elefantenfamile am Nilufer
Am Nachmittag starten wir zu einer Bootsfahrt auf dem Nil in Richtung der berühmten Murchison Fälle. Der Nil ist der längste Fluß der Welt und entspringt im Victoria See. Bis zu seiner Einmündung in den Lake Albert wird er daher Victoria-Nil genannt. Er fliest dann weiter über den Sudan nach Ägypten. In diesem Flußabschnitt wimmelt es geradezu von Nilpferden, die sich entlang des Ufers in sogenannten Schulen zusammen im Wasser tummeln. Die Tiere haben ein großes Talent, Fotografen zu ärgern, denn sie tauchen immer genau dann unter, wenn man sie im Sucher scharf gestellt hat. Die posierlich wirkenden Tiere sind dabei nicht ungefährlich. Immer wieder kommt es vor, so unser Führer, dass sie sich gestöhrt fühlen, kleinere Boote angreifen und die Insassen schwer verletzen oder gar töten.
Auf unserer Fahrt finden wir auch viele der geradezu prähistorisch anmutenden Nilkrokodile, die sich an den Ufern des Flusses sonnen und sich ueberhaupt nicht von uns beeindrucken lassen.

Dem wollte ich nicht im Wasser begegnen!
Nach etwa eineinhalbstündiger, interessanter Fahrt nähern wir uns den Murchison Fällen. Mit lautem Tosen stürzt dort der Nil duch eine nur 7 Meter breite Schlucht.
Unser Boot setzt uns und ein niederländisches Paar vor den Wasserfällen am Rande der Schlucht ab. Von dort führtein Wanderweg zu einem Aussichtspunkt über den Fällen. Unserer Fahrer stehen dort bereit, um uns abzuholen. Die Wanderung erweist sich als durchaus beschwerlich, denn es herrschen "afrikanische" Temperaturen, da der Fels wie ein Backofen aufgeheizt ist. Die Sicht auf die Fälle ist aber toll und ganz oben kann man sogar in der Gischt des Wassers stehen und sich wieder abkühlen. Paul erwartet uns schon weit vor dem Parkplatz und zeigt uns noch ein paar interessante Stellen.

Murchison Wasserfälle
Zwischenzeitlich sind die Straßen wieder trocken. Nach nur einer Stunde Fahrt sind wir wieder zurück in der Nile Safari Lodge. Wir freuen uns schon auf einen Abend im tollen Ambiente und schwören uns, nachdem wir den "Chor der Tiere" in der vergangenen Nach zur Genüge genossen haben, heute Nacht "Oropax" zu benutzen.

1 Kommentar:

  1. Es macht richtig Spaß die tollen Bilder anzusehen und Berichte über die jeweilige Tagesetappe zu lesen, im Prinzip nehmen Sie uns mit auf die Reise - Vielen Dank für ein bißchen Afrika in Württemberg!
    Noch viel Spaß bei den weiteren Etappen und bis bald - ich hoffe ja, dass die gesamten Bilder nach Ihrer Rückkehr vorgeführt werden. Viele Grüße
    Ihre P.Häußel

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