Mittwoch, 15. September 2010

Tag 8 - Auf dem Weg zum Nilkrokodil

Puenklich um 06.30 erschallt unser Wake-Up-Call "Hello, good mornig" vor unserem Gaestehaus. Wir muessen heute wie fast immer frueh raus, es sind ca. acht Stunden zu fahren um die rund 400 Kilomenter bis zu unserem naechsten Ziel, der Muendung des Nils in den Lake Albert zu erreichen. In der Nacht hat es stark geregnet - dank unseres Schilfdachs haben wir fast nichts gehoert und gut geschlafen. Fruehstueck gibt es auf der Terasse mit Blick auf den wunderschoenen Kratersee.

Unsere Fruehstueckskulisse - einfach toll!
Wie immer beginnen wir mit Fruechten, heute Ananas, Banane und Melone. Bereits kurz vor Acht stehen die "hilfreichen Geister" vor der Tuer und fragen nach dem Gepaeck. Paul steht auch schon bereit und es geht punktlich los. Unser Eindruecke von der Ndali-Lodge sind gespalten. Beeindruckt hat uns vor allem die tolle Lage und der koloniale Stil der Gebaude und Einrichtungen. Auch der Chef, ein in Uganda geborener Englaender, war sehr freundlich. Auf der anderen Seite, sind nach unserer Meinung die Gaestehause nicht optimal gepflegt und auch das Fruehstueck war trotz eindrucksvoller Kulisse wenig kreativ. Alles in Allem erscheint unser der relativ hohe Preis der Lodge nicht gerechtfertig - auch im Vergleich zu unseren anderen Unterkuenften. Kurz gesagt, es gibt Optimierungsbedarf.

Die lange Fahrt durch Uganda, hatte uns zunaest eher abgeschreckt. Wieder geht es viel ueber unbestigte Strasse und die Fahrkuenste von Paul sie auf vielfaeltige Art gefordert.

Nicht immer laeuft der Verkehr perfekt - alle Fahrgaeste des Busses muessen aussteigen und mithelfen. Einige Leute am Strassenrand warten, dass sie helfen koennen und verdienen sich ein wenig Geld dabei.
Trotz der langen Strecke wird es auf der anstengenden Fahrt nie langweilig. Begeistert sind wir gegen Ende der heutigen Tour vom Blick aus den Bergen auf den Lake Albert und die Savanne des Murchison Falls National Parks. Hier wird es auch zudehmend heisser.

Schule am Strassenrand
Unterwegs machen wir Halt in der ueberaus lebendigen Provinzstand Hoima. Wir machen einen Spaziergang entlang sehr belebten und bunten Hauptstrasse, schauen in einige kleine Shops und kaufen auch bunte afrikanische Stoffe, die hier zu einem sehr guenstigen Preis angeboten werden. Kaffee trinken wir im Kolping Hotel in der Stadt. Wir sitzen dort im Garten - eine Insel der Ruhe im geschaeftigen Treiben der Stadt. Auf der weiteren Strecke werden die Haeuser entlang der Strasse zunehmen von Siedlungen mit tradionellen Rundhuetten abgeloest.

Traditionelles Dorf am Rande der Strasse
Wie fast auf der gesamten Strecke, winken uns Gruppen von Kindern begeister zu und rufen lauthals "Muzungu", was uebersetzt etwa "Weisser", aber auch "reicher Mann" bedeutet.

Gegen 17.00 Uhr erreichen wir den Nil an der Einmuendung in den Lake Albert.
Blick auf das Tiefland und Lake Albert
Hier sind wir schon im noerdlichen Landesteil von Uganda - im Laenderdreieck zwischen dem Sudan im Norden und dem Kongo im Westen. Unser Ziel ist die Nile Safari Lodge. Sie liegt direkt am Nil und wir bekommen eine wuenderschoen gelegene Unterkunft, ein Hauschen auf Stelzen, direk am Ufer des Nils gelegen. Vor unserer Terasse zum Nil steht ein Feigenbaum, auf dem die Affen turnen.

Unsere Terasse - Blick auf den Nil,
Affenakrobatik und Nilpferdgrunzen inclusive
Die Luft ist erfuellt von den Geraeuschen vieler Voegel, der Froesche und ab und zu grunzt ein Flusspferd, zu dem man hier im wahrsten Sinne des Wortes "Nilpferd" sagen kann.
Lustig ist die Dusche: Sie ist nach hinten an das Hauschen angebaut und besteht aus einem gemauerten Halbrund, das einen direkten Zugang zum eigentlich Bad hat. Ueber dieser "Hinterhof" ist ein "Behaelter" angebracht, der mit einem Duschkopf verbunden ist. Will man duschen, dann gibt man an der Rezeption Bescheid und je nach Wunsch wird der Behaelter ueber eine Aussenleiter mit heissem oder kalten Wasser gefuellt. Auch beim Abendessen werden wir neben unserem Fruehstueckswunsch nach dem "Duschwunsch" gefragt.

Unsere Dusche - einfach aber genial
Das Abendessen ist auch erwaehnenswert: Eine scharfe Gemuesesuppe (Zutaten derzeit noch unbekannt), Fisch oder Lamm und als Dessert eine Biscuitrolle in Erdnusssosse. Dazu trinken wir einen suedafrikansichen Pinotage, den wir - in Ermangelung aller Kenntnisse ueber suedafrikanische Weine - nach dem interessanten Etikett ausgesucht haben (obwika Pinotage 2009) und der uns sehr gut schmeckt.
Waehrend ich diese Zeilen schreibe, sitzen wir auf unserer Terasse am Nil und die geniesen die noch sehr warem Nacht - eine unbeschreibliche Atmoshaere. Wie fast ueberall auf unserer Reise hoert man hier auch keinerlei Verkehr und sieht weit und breit kein Licht.

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