Sonntag, 12. September 2010

Tag 5 - Loewen die auf Baeume klettern

Nach dem Fruehstueck verlassen wir die wirklich emfehlenswerte Buhoma Lodge in der wir toll untergebracht waren und einen guten Service genossen haben. Zunaechst geht es eine Stunde wieder zurueck bis nach Kihihi und dann Richtung Ishasa zum Suedteil des Queen Elisbeth Nationalparks. Die Strasse ist fuerchterlich, es hat in der Nacht stark geregnet und manchmal hat man den Eindruck es handelt sich um eine Motocross-Trainingsstrecke.

Ohne Worte
Gleichzeitig aber sind wir fasziniert, wie toll gekleidet die Menschen zum Sonntagsgottesdienst unterwegs sind. Vor allem die Frauen tragen aufwaendige farbenfrohe Kleider. Wenn man die Menschen so zu Fuss an der matschigen Strasse entlang gehen sieht, dann wundert man sich wirklich, wie sie es schaffen einigermassen sauber in der Kirche anzukommen.
Die kleinen Staedte und Doerfer unterwegs sind auch schon voller Leben. Besonders fasziniert sind wir von einer Art selbstgebautem Roller, der je nach Bedarf zum Personen- oder Warentransport von Alt und Jung benutzt wird.

Ob dieses Fahrzeug wohl schon patentiert ist?
Um es vorwegzunehmen, wir fahren heute den ganzen Tag ueber unbefestigte Strassen, nicht nur in den Nationalparks und es wird wieder eine durchaus anstrengende Tour, die sich aber wie immer lohnen wird.
Ueber eines der Suedtore fahren wir in den Queen Elisabeth Nationalpark ein. Dieser Park ist fast 2000 Quadratkilometer gross und soll eine sehr abwechslungsreiche Landschaft aus trockenen Savannen, Regenwaeldern und Seen haben.

Hoffentlich ein "koeniglicher" Safaritag
Paul verspricht uns, dass wir heute Loewen und Elefanten sehen werden.
Zunaechst machen wir uns auf die Suche nach den beruehmten Baumloewen. Paul erklaert uns, dass diese auf Baeumen ruhen, weil sie von dort aus in der Savanne mit hohem Gras einen viel besseren Ueberblick haben. Nachdem wir einige Zeit kreuz und quer durch den Park gefahren sind, entdecken wir die ersten Loewen. Tatsaechlich haben es sich zwei Loewinnen auf einem Baum gemuetlich gemacht. Es ist faszinierend, wie nahe man an die Tiere heranfahren kann um sie zu beobachten.

Bin ich muede!
Wir suchen weiter und entdecken tatsaechlich noch einen "Loewenbaum". Dieses Mal geradezu malerisch besetzt mit zwei weiblichen und einem maennlichen Tier. Nach dem wir die Loewen einige Zeit beobachtet haben, machen wir noch eine Entdeckung: Im dichten Laubwerk liegt noch ein Jungtier, fast unsichtbar.

Viel gemuetlicher kann's nicht mehr sein - oder?
Nach diesem tollen Erlebnis fahren wir weiter durch den Park und machen am Ishasa-Fluss, der hier Uganda und Kongo trennt, Mittagspause. Waehrend wir auf Baenken sitzend unser Lunchpaket verspeisen, erzaehlt uns Paul, dass hier sehr viele Flusspferde leben wuerden. Nachdem wir keines entdecken, gibt er ein lautes Geraeusch von sich und tatsaechlich, mehrere Flusspferde von links und rechts antworten mit lautem Grunzen. Wir gehen ein Stueck am Fluss entlang und sehen eine ganze Kolonie im braunen Wasser liegen.
Weiter geht es durch den Nationalpark, vorbei an grossen Wasserbueffelherden, tausende von Antilopen und vielen Wasserschweinen. Wir nehmen die "Fernstrasse" durch den Park nach Norden. Eine etwas breitere, unbefestigte Piste, auf der uns immer wieder schwere Lastzuege entgegenkommen. Die Fahrer haben wohl Angst an den abschuessigen Kanten mit ihren Fahrzeugen abzurutschen. Sie bleiben stur in der Fahrbahnmitte und geben Lichthupe. Wir muessen mit unserem Jeep bis in den Graben ausweichen! Neben vielen Tieren links und rechts der Strasse fallen uns Horden von Pavianen auf, die wie Wegelager auf der Strasse sitzen und immer erst im letzten Augenblick von der Strasse huepfen.
Dann sehen wir auch unsere ersten Elefanten. Neben der Strasse grasen drei sehr grosse Tiere gemuetlich vor sich hin. Wenig spaeter kreuzt ein Elefant direkt hinter unserem stehenden Fahrzeug die Strasse, schaut uns an,, schnaubt und stellt die Ohren auf, geht dann aber weiter. Elefanten muss es hier sehr, sehr viele geben, denn auf beiden Seiten der Strassen liegen ueberall ihre Exkremente.

Gegen 15.00 Uhr erreichen wir den Kazingakanal, der die Seen Lake Edward im Sueden und Lake George im Norden trennt. Wir uberqueren diesen als Kanal bezeichneten, natuerlichen See und fahren an seinem noerdlichen Ufer nach Westen, wo wir unsere Unterkunft fuer die naechsten zwei Tag, die Mweya Lodge, erreichen.
Die Lage dieses Hotels ist wirklich beeindrucken. Sie ist hoch am Ufer zwischen Lake Edward und dem Kazinga Kanal gelegen. Wir bekommen ein Zimmer mit wundervollem Blick auf den Kazinga Kanal.

Abendlicher Ausblick von unserer Terasse
Unser Veranstalter hat auch wieder einmal dafuer gesorgt, dass wir eine sehr gute Zimmerkategorie bekommen. Die Lodge ist "very british" und wir sind eigentlich in einem grossen Hotelbetrieb angekommen. Leider sind die Zimmer nicht vergleichbar mit unseren bisherigen Lodges, eigentlich ganz normale Hotelzimmer, die allerdings etwas in die Jahre gekommen und an der einen oder anderen Ecke durchaus renovierungsbeduertig sind. Offensichtlich, so erfahre ich, ist diese Unterkunft die einzige Moeglichkeit einigermassen adequat direkt im Nationalpark unter zu kommen. Konkurrenz koennte auch hier durchaus das Geschaeft beleben. Waehrend ich diesen Text auf der kleinen Terasse schreibe, graben etwa fuenf Meter vor mir Wasserschweine laut grunzend die Hotelwiese um. Wir geniesen aber die Lage und freuen uns auf das Dinner, denn hier soll es eine sehr gute "afrikanische Platte" geben.

1 Kommentar:

  1. Hallo,
    schöne Reiseberichte!

    Es gibt mindestens noch eine weitere Lodge am QENP, nämlich das "Kingfisher" in Kichwamba:

    http://www.kingfisheruganda.net/de/kichwamba-de/

    Kann aus eigener Erfahrung die TOP-Qualität bestätigen. Und das zum halben Preis der Mweya-Lodge.

    Gruß

    Arndt Embacher
    Safari-in-Uganda.de

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