Donnerstag, 10. Juli 2014

Die Welt ist wahrlich klein - auch in Afrika!

Leider konnten wir aus familiären Gründen unsere Reisepläne nach Uganda noch nicht realisieren. Aber wie heisst es so schön: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Die Planungen stehen und warten auf ein Startsignal.

Dass die Welt wahrlich klein ist auch in Bezug auf Afrika und Uganda konnte ich in den zurückliegenden Wochen erleben. An meinem Zweitwohnsitz im Rheinland in der Nähe von Bonn gehe ich regelmäßig zum Lauftreff. Bei einem der letzten Trainingsläufe komme ich dort mit einem mir bislang unbekannten Vereinsmitglied in Kontakt und wir stellen schnell fest, dass wir die Leidenschaft für Uganda teilen. Die relativ lange Laufstrecke erschien plötzlich sehr kurz, weil wir uns natürlich angeregt (über was wohl?) unterhielten.

Als ich erzähle, dass wir einen tollen Bildband über die Tierwelt Ugandas hätten, der "Die Perle Afrikas" heißen würde, gab sich Andreas als Autor des Buches zu erkennen.  Ein paar der tollen Fotos darf ich in diesem Blog veröffentlichen. Wunderschöne Impressionen aus Ugandas Tierwelt und Natur, die ganz bestimmt Lust auf dieses Landes machen.



Von unserem Buch, so höre ich, gäbe mittlerweile sogar die Black Edition - eine Sonderausgabe, limitiert auf 900 Exemplare, genau so viel wie es Berggorillas gebe. Selbstverständlich habe ich das Buch bereits!

Perle Afrikas - unser "Erstwerk"
Perle Afrikas - Black Edition

 
Andreas macht zusammen mit einem Team tolle Bildbände über Afrika und bedrohte Tierarten in aller Welt. Und noch viel wichtiger - es wird konkrete Hilfe mit zahlreichen Charity-Projekten, z.B. in Uganda geleistet.

Mein Favorit und eine klare Empfehlung für alle Uganda-Interessierten ist "Die Perle Afrikas".


Daneben aber gibt es noch viele andere Bücher, sogar Kinderbücher über Gorillas und Kriminalromane die in Uganda spielen.




Unter den folgenden Links finden sich weiterführende Informationen

www.mondberge.com
Ein umfangreiches Informationsportal, z.B. mit vielen aktuellen Informationen und zu Artenschutzprojekten

www.tip4.de
Portal der Agentur mit Büchershop

www.fotografeneditionen.de
Eine Übersicht über alle Fotobände


Sonntag, 19. Dezember 2010

Es geht weiter!

Der Afrika-Virus hat uns wohl auch erwischt - im kommenden Jahr werden wir erneut nach Uganda reisen!
Die Planung mit unserem Reiseveranstalter läuft bereits auf Hochtouren. Uganda hat noch so viel zu bieten, dass uns die Auswahl unserer Ziele erneut sehr schwer fällt. Natürlich werde ich unsere Reiseerlebnisse für alle Interessierten auch dieses Mal in einem Blog veröffentlichen - hier schon mal der Link, auch wenn noch nichts drinsteht.
Die Planung ist schon weit fortgeschritten. Dieses Mal soll es von Kampala aus zunächst nach Osten (Victoria Nil und Mount Elgon) und dann ganz in den Norden bis an die sudanesische Grenze (Nationalpark Kidepo Valley) gehen. Ich hoffe, dass auch unser neuer Blog so viele Leser finden wird, wie dieser Blog, der bereits viele Tausend Mal, nahezu aus der ganzen Welt, aufgerufen wurde.

Leider sind unsere Reisepläne aus nicht vorhersehbaren Umständen "ins Wasser gefallen". Dabei war die Planung schon fertig. Aber ganz sicher: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wir werden einen erneuten Anlauf nehmen.

Sonntag, 19. September 2010

Wie geht es weiter?

Dieser Blog hat bereits jetzt unerwartet große Ressonanz gefunden. So wurde er im Monat September alleine fast 1300 Mal aufgerufen. Die Herkunft der Zugriffe zeigt weltweites Interesse, selbst in Rußland und Thailand, die meisten Aufrufe kamen aber aus Deutschland und der Schweiz.
Vor diesem Hintergrund beabsichtigen ichden Blog weiterzuführen und um allgemein interessante Informationen rund um Uganda zu ergänzen. In einem ersten Schritt sollen die einzelnen Beiträge überarbeitet werden, da sie häufig noch fehlerhaft oder unvollständig sind. Sie mußten teilweise in knapper Zeit oder auch bei schlechtem Licht und unzureichender Internetverbindung geschrieben werden. Hinzu kamen immer wieder Tastaturen ohne Umlaute. Daher gibt es noch viel Optimierungsbedarf.

Ideal wäre es, wenn sich diese Informationen durch Kommentare und Hinweise der Leser, Verlinkungen und weitere Beiträge zu einer Informationsquelle für Uganda-Interessierte entwickeln könnte. Ich hatte vor unserer Reise - über die Informationen kommerzieller Anbieter hinaus - nur wenig deutschsprachige Informationen im Netz gefunden. Ich will auch versuchen von allen Lodges und den in Uganda zuständigen Organisationen ständig neue Informationen zu erhalten und so den Blog immer wieder aktualisieren zu können.

Kontaktaufnahme ist über die E-Mail-Adresse: mobil@seidel-privat.de möglich und ausdrücklich erwünscht, wenn sie der inhaltlichen Weiterentwickung des Blogs dienen kann. Gerne auch Links zu ergänzenden Informationsangeboten.

Unser Resümee

In dieser Beitrag versuche ich unsere wesentlichen Eindrücke zusammenzufassen:

Uganda generell:
Aus unserer Sicht ist Uganda ein tolles Reiseland, das noch sehr großes Entwicklungspotential hat. Die Infrastruktur für Tourimus ist in den interessanten Gebieten ausreichend ausgeprägt und unsere Unterkünfte hatten einen hohen Standard. Massenbetriebe findet man kaum, bei fast allen Lodges kommt Qualität vor Quantität.
Wir hatten nirgends Sorge vor Kriminalität oder gar Unruhen. Im Gegensatz zu vielen anderen afrikanischen Ländern kann Uganda problemlos bereist werden. Selbst in Kampala ist man sicher unterwegs - selbstverständlich mit der notwendigen, bei allen touristischen Zielen weltweit erforderlichen, Sorgfalt.
Alle Menschen waren sehr freundlich und interessiert. Die in vielen Ländern anzutreffende Belästigung durch aggressives Betteln war hier nicht wahrnehmbar.

Preis-/Leistungsverhältnis:
Qualität hat ihren Preis, erst recht, wenn diese an Orten geboten wird, wo kaum Infrastruktur (Strom, Wasser) vorhanden ist. Vergleicht man aber das Preis-/Leistungsverhältnis in Uganda mit anderen Ländern, wie z.B. Botswana, Sambia oder Tansania, dann ist Uganda wohl noch ein echter Geheimtipp.

Klima und Reisezeit:
Auf Grund der hohen Lage des Landes sind die Temperaturen (mit Ausnahme des Nordens) meist in einem für Europäer erträglichen Bereich. Im Gegensatz zu anderen Reiseländern halten einen in Uganda die Temperaturen so tagsüber nicht von körperlichen Aktivitäten ab. Somit dürfte Uganda auch für ältere Menschen als Reiseland sehr gut geeignet sein. Wir haben es auch als sehr angenehm empfunden, dass das Land fast überall sehr grün und fruchtbar erscheint. Reisen sind wohl grundsätzlich das ganze Jahr möglich, allerdings sind die häufig unbefestigten Straßen nach langem Regen (Regenzeiten) wohl nur sehr schwer befahrbar.
Zu unserer Reisezeit war es erstaunlich ruhig. Während einer halbtägigen Safari im Queen-Elisabeth-Nationalpark trafen wir nur drei anderen Fahrzeuge. Relativ ruhig war es auch in den Lodges, das Personal hatte immer ausreichend Zeit sich um uns zu kümmern. Eigentlich die ideale Reisezeit, leider kamen die ersten Vorboten der Regenzeit in diesem Jahr für uns zu früh.

Essen und Trinken:
Die Gastronomie in unseren Unterkünften wies ausnahmslos einen hohen Standard auf. Zu unserem Bedauern gab es nur selten typisch afrikanische Gerichte - es dominierte eine internationale Küche, die aber auf landestypische Produkte setzt. Wir sind natürlich auch mit dem Grundsatz "wash it, peel it or forget it" losgezogen. Letztlich haben wir aber vielfach dagegen verstoßen und mußten es nie "bereuen". Nach unserer Erfahrung, die aber nicht als genereller Rat aufgefasst werden soll, spricht nichts gegen einen leckeren Salat, Eiswürfel in den Getränken oder Süßspeisen, wenn man vergleichbar hochklassige Unterkünfte nutzt. Aber nur dort - keineswegs in landestypischen Restaurants!!!

Gesundheit:
Die erforderlichen Impfungen und die Malariavorsorge sind Pflicht. Die Unterkünfte machten es uns jedoch leicht, denn überall gabe es dichte Moskitonetze, die stets während des Abendessen vom Hotelpersonal für die Nacht vorbereitet wurden. Zudem wurde uns auch angeboten, die Zimmer vorsorglich mit Insektenschutz zu behandeln. Wir hatten während eines Urlaubs am Bodensee schon wesentlich mehr Mückenstiche. Tsetse-Fliegen haben wir nur im Norden, z.B. bei den Murchison Falls, bemerkt. Unser Insektenspray (Doctan) tat ein Übriges um von vorneherein Stiche wirksam zu vermeiden.

Tierwelt und Natur:
Ugandas Natur ist faszinierend abwechslungsreich. Vom Regenwald über fruchtbares Ackerland, extremen Hochgebirge im Westen und trockene Savanne im Norden oder auch eine Region mit tausenden von Kraterseen. Dazu kommen viele große Seen und Flüsse.
Entsprechen vielfältig ist auch die Tierwelt. Nicht überall gibt es alle klassischen Tiere und Rhinos wurden in den 70er und 80er Jahren sogar ganz ausgerottet. Soweit wir wissen, gibt es auch keine großen Tierwanderungen, wie in anderen Nationalparks. Insgesamt aber ist die Tierwelt sehr artenreich und bei einigen Tieren einmalig in ganz Afrika - nicht nur was die Berggorillas angeht.

Straßen und Verkehr:
Wir würden davon abraten, selbst zu fahren. Nicht nur wegen der häufig noch schlechten Straßen, sondern auch wegen der notwendigen Ortskenntnisse und dem hohen Maß an "Individualtät" anderer Verkehrsteilnehmer. Ich will das exemplarisch an einer "Hierarchie" der Verkehrteilnehmer in Uganda deutlich machen:

1. Schwere Fahrzeuge (LKW, Busse...)
Bleiben immer in der Mitte der Straße. Wer entgegen kommt oder überholen will, muss sich selbst einen Weg (z.B. entlang des Straßengrabens oder über den Randstreifen) suchen.

2. Normale Fahrzeuge (PKWs, Geländewagen, Minibusse...)
Individuelles Fortkommen steht im Vordergrund. Alle anderen - schwächeren Verkehrsteilnehmer - meiden die Fahrbahn oder halten an, steigen ab und gehen von der Straße. Auf den schlechten Straßen besteht für Fußgänger immer die Gefahr mit Schlamm und Matsch bespritzt zu werden.

3. Sammeltaxis und Motorradtaxis
Suchen sich immer eine Ideallinie. Viele Sammeltaxis setzen wohl ausschließlich auf "göttliche Hilfe" was die aufgeklebten Sprüche, vor allem aber das Verhalten der Fahrer, vermuten lässt. Die Heckklappe ist bei Sammeltaxis deutlich sichtbar als "Emergency Exit" gekennzeichnet. Problematisch werden sie vor allem in den Städten oder wenn sie unvermutet anhalten um Fahrgäste ein- oder aussteigen zu lassen.

6. Fußgänger und Radfahrer
Halten bei Annäherung eines Motorfahrzeugs an oder bleiben stehen und verlassen nach Möglichkeit die Fahrbahn. Immer nach dem Motto: "Wer im Weg steht, ist selbst schuld".

7. Kinder
Stehen und spielen überall entlang der Straßen. Rennen unvermutet in Richtung Straße um vorbeifahrenden Touristenfahrzeugen zuzuwinken. Trotzdem schein schon die Kleinsten einen natürlichen "Respekt" vor der Straße zum empfinden und betreten fast nie die Fahrbahn.

7. Tiere
Sind überall und bleiben am besten von der Straße, wenn sie überleben wollen.

Tag 12 - Die Heimreise

Wir landen kurz nach 21.00 in Nairobi, der Hauptstand von Kenia. Von dort soll es mit einer großen Boeing 747 nach Amsterdam gehen. Das große Flugzeug füllt sich bis auf den letzten Platz. Wir machen während des nächtlichen Flugs fast kein Auge zu und kommen nach einem ruhigen Flug kurz vor sechs Uhr in Amsterdam an. Dort empfängt uns europäisches Wetter mit 12 Grad und dichten Regenwolken. Zum Glück haben wir etwas zum Umziehen im Handgepäck. Nach einem europäischen Frühstück (leider ohne frisches Obst, wie wir es aus Uganda gewohnt waren), startet unser Flieger nach Stuttgart und wir kommen erschöpft aber wohlbehalten dort gegen 10.00 Uhr an.
Bereits während des Rückflugs haben wir Pläne für eine neue Ugandareise gemacht und hoffen, dass wir diese möglichst bald realisieren können - Fortsetzung folgt ganz bestimmt....

Tag 11 - Auf Wiedersehen Uganda

Unser letzter Tag beginnt mit schönem Wetter und einem leckeren Frühstück im Lagoon Resort, dem wirklich empfehlenswerten Hotel unseres Veranstalters. Während ich mich im Bad rasiere, kann ich den Meerkatzen zuschauen, die im Garten hinter unserem Gästehaus in den Büschen "turnen". Die Besitzer haben mit dem Bau des Resort vor etwa drei Jahren begonnen. Es liegt in einem mehr als 40.000 Quadratmeter großen Park (10 acres), der zuvor Regenwald war. Fast das ganze Grundstück ist als toller natürlicher Park angelegt, ein Teil wurde im ursprünglichen Zustand belassen um den vielen Tieren ein Rückzugsgebiet zu sichern. Im Park gibt es sechs Unterkünfte mit gehobenem Standard, die landestypisch mit natürlichen Materialien gestaltet und handwerklich hervorragend gearbeiteten Möbeln ausgestattet sind.

Zwei Gästehäuser im Park
In der Mitte des Grundstücks liegt ein großer Pool, schön mit Mauern und natürlichen Wällen abgegrenzt, der kurz vor der Fertigstellung ist. Das Haupthaus mit Restaurant, Bar und Aufenthalsbereich ist ebenfalls landestypisch gestaltet und sehr geschmackvoll eingerichtet.

Blick aus dem Park auf das Haupthaus und den Victoriasee
Daneben ein grosse Plattform, die zum Ausspannen einlädt.

Wer hier keine Entspannung findet...
Das Grundstück grenzt an seinen sandigen Strand mit eigenem Bootssteg und liegt in einer sehr ruhigen Bucht. Ein idealer Platz um sich zu erholen und gleichzeitig in idealer Entfernung zur ugandischen Hauptstadt Kampala, die in rund 25 Minuten mit dem hoteleigenen Boot erreicht werden kann. Wir bedauern es sehr, dass wir nur eine Nacht bleiben können.

Bootssteg und Park im Hintergrund

Heute wird uns Hassan, einer der beiden Inhaber von Hotel und Agentur, begleiten. Von Paul, unseren Fahrer während der Tour, hatten wir uns schon am Vorabend verabschiedet. Er verbringt einige Tage mit seiner Familie, bevor es erneut mit einer Reisegruppe losgehen wird.

Um 10.00 Uhr holt uns der Bootsmann ab und wir starten vom Anlegesteg zur Überfahrt nach Kampala.

Auf dem Weg nach Kampala
Unterwegs sehen wir Fischer auf dem Victoriasee und können auch ein kleines Fischerdorf am Seeufer boebachten. In der Stadt empfängt uns erneut eine unbeschreibliche bunte Mischung aus quirligen Menschen, einem Verkehrschaos, verschiedensten Gerüchen, Lärm, Staub und Abgasen. Gleichermaßen abschreckend, wie auch interessant und faszinierend!
Wir gehen zu Fuß zum Markt, wo wir vor allem die Vielfalt an Obst und Gemüse, aber auch die vielen "Metzgerbuden" bewundern. Fleisch und Geflügel, da sind wir uns ganz sicher, würde hierzulande Legionen von Lebensmittelkontrolleuren fast um den Verstand bringen.
Weiter geht's dann zum zentralen Taxiplatz. Dort stehen Hunderte von Sammeltaxen (Matatus), die nach einem für uns unverständlichen, aber offensichtlich funktionierenden System, mit Passagieren gefüllt und aus dem Chaos heraus gelenkt werden. Hassan erzählt uns dabei, dass er einmal aus Versehen in den Platz eingefahren wäre. Es hätte vier Stunden gedauert, bis er ihn wieder verlassen konnte.

Der zentrale Taxiplatz von Kampala
Zurück zum Auto nehmen wir drei Motorradtaxis, hier Bodaboda genannt, die uns schnell, und unter den gegebenen Umständen sicher, zurückbringen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen machen wir noch die obligatorischen Souvernireinkäufe. Wir gehen dazu in einen Shop namens Bananaboat, der Ralf, dem Besitzer Mihingo Lodge, in der wir während unserer Tour so toll uebernachtet haben, gehört. Den Nachmittag verbringen wir mit einer interessanten Führung im botanischen Garten von Entebbe. Der Park wurde schon im 19. Jahrhundert von den Engländern in Uganda angelegt. Wir sind vor allem von der Vielfalt der Pflanzen und den tollen alten Bäumen beeindruckt. Hinzu kommt, dass der Park schön am Ufer des Victoriasees gelegen ist.

Ein verspielter Affe im Park
Hassan bringt uns anschließend zum Flughafen in Entebbe. Dort gegt es dann vor 20.00 Uhr um eine knappe Viertelstunde verfrüht (!) auf die erste Etappe unserer Rückreise, den Flug von Entebbe nach Nairobi.

Samstag, 18. September 2010

Tag 10 - Rhinoerlebnis, Kampala und der nächste "Lodge-Höhepunkt"

Wir geniesen unser letztes Frühstück auf der herrlichen, offenen Terasse der Nile Safari Logdge mit wunderbarem Blick auf den Nil.

Blick von unserem Frühstückstisch auf den Nil
Kurz nach 08.00 Uhr kommen wir weg, zum Glück gibt es in allen Lodgen dienstbare Geister, die unsere immer schwerer werdenden Koffer zum Auto schleppen ;-).
Auch mit den Straßen haben wir Glück, denn in der Nacht hat es nicht geregnet und es geht auf den mittlerweile abgetrockneten Staubstrassen sehr gut voran. Unser erstes Ziel ist die Stadt Masindi, wo wir im weltberuehmten Masindi  Hotel zu einem zweiten Frühstück anhalten. In diesem traditionsreichen Haus, das gleichzeitig auch Ugandas ältestes Hotel ist, hatten schon Catherine Hepburn und Humphrey Bogart während der Dreharbeiten zum bekannten Film "African Queen" gewohnt. Auch Ernest Hemmingway war einer der illustren Gäste, nach ihm ist auch die Hotelbar benannt. Ein überaus "englischer" Ober serviert uns im schoenen Innenhof, einen frischen Passionsfruchtsaft und Kaffee. Das Hotel ist von einem tollen Park umgeben und ganz im Kolonialstil erhalten. Schaut man aber genau hin, entdeckt man doch an manchen Ecken den "Zahn der Zeit".
Nach kurzer Fahrt erreichen wir dann das Ziwa Rhino Sanctuary - einen grossen natürlichen Park, in dem Uganda versucht Nashörner zu züchten, um diese wieder in den Parks anzusiedeln. Leider wurden diese fast urzeitlich anmutenden Tiere bereits vor Jahrzehnten in Uganda von Wilderern ausgerottet. Meist nur wegen ihrer Hörner, mit denen auf dem Schwarzmarkt sehr hohe Preise erzielt werden können. Hier zeigt sich einmal mehr, dass der Mensch eigentlich das größte Raubtier ist.
Wir werden von einem Ranger eingewiesen und bekommen ein Informationsblatt. Unter anderem steht darin, dass im Falle eines Angriffs auf einen Baum geflüchtet werden soll, da einWegrennen sinnlos sei, denn die Tiere erreichen Geschwindigkeiten bis zu 40 km/h und können mehr als 2 Tonnen wiegen.
Der Wildhüter erzählt weiter, dass sie insgesamt 9 Rhinos im Park haetten, die aus den Kenia, Südafrika, Deutschland und den USA kommen. Mit diesen Tieren würde eine Neuzucht versucht. Zum Jahresende würden weitere Rhinos aus Südafrika erwartet. Mittlerweile seien drei Jungtiere im Park geboren worden: Obama, Augustus und Justus.
Paul fährt uns und unseren Führer mitten in den Park, wo wir aussteigen und zu Fuss durch die mit vielen Büschen und kleinen Bäumen bestandene Savanne gehen. Vorsichtshalber halten wir dabei immer wieder nach einem geeigneten Bau Ausschau, auf den wir bei Bedarf flüchten können :-)
Nach kurzer Wanderung, immer hinter unserem Guide, finden wir drei weitere Wildhüter, die die Rhinos Tag und Nacht beobachten. Sie zeigen uns Mutter, Vater und ihren Nachwuchs, den 6 Monate alten Justus, die zusammen gemuetlich unter Büschen im Gras liegen. Wir gehen bis etwa 20 Meter zu Fuss an die Tiere heran und können sie in Ruhe von allen Seiten beobachten. Mittlerweile sind alle drei aufgestanden und fressen gemütlich Gras. Ab und zu beäugen sie uns, lassen sich aber nicht beunruhigen. Ein tolles Erlebnis, so nah bei diesen Tieren in der freien Landschaft zu sein. Darüber hinaus ist das Ziel, die Wiederansiedlung der Rhinos in Uganda, einen Besuch und die finanzielle Unterstützung des Parks auf jeden Fall wert.

Rhino-Mutter mit "Baby"im Hintergrund
Nach einem Mittagessen (wie immer hatten uns die Lodge leckere Lunchpakete gepackt), geht es weiter nach Kampala. Die durchgängig asphaltierte Strasse ist auf rund 200 km fast immer schnurgerade und führt über leichte Hügel in die ugandische Hauptstadt. Immer wieder sind entlang der Strasse bunte Märkte. Hält eines der Sammeltaxis an, dann stürzen sich förmlich Händler mit Schaschlikspiesen, Getränken und allerlei anderen Dingen auf die Fahrgäste. Immer in der Hoffnung der Erste zu sein und seine Waren an die Reisenden verkaufen zu können.
Bereits einige Zeit bevor wir Kampala erreichen, wird der Verkehr dichter. Weiter im Norden kam uns kaum ein Auto entgegen. Wir wurden auf der Strecke allerdings immer wieder von Reisebussen überholt. Waehrend  Paul die vorgeschriebenen Hoechstgeschwindigkeit von 80 km/h ziemlich genau einhielt, zogen diese Busse unbeeindruckt und mit deutlich höherer Geschwindigkeit laut hupend an uns vorbei. Einer davon mit einem Spritzlappen am Heck, auf dem in groessen Lettern steht "Safety first"! Wenig später passieren wir eine Kontrollstelle der Verkehrspolizei - alle Busse wurden angehalten!
In Kampala empfängt uns das Chaos. Hitze, Schmutz, Abgase dazu Verkaufsstände, Handwerker und Läden in bzw. vor jedem Haus entlang der Straße. Paul fährt sehr sicher und teilweise auf Schleichwegen durch dieses Chaos aus Fußgängern, Sammeltaxis und Motorradtaxis. Wir erreichen gegen gegen 16.30 Uhr die Anlegestelle am Victoria-See wo bereits Hassan Pirani, einer der Geschäftsführer unserer Reiseagentur und Eigentümer unserer nächsten Unterkunft, wartet. Mit einem motorisierten, handefertigten afrikanischen Holzboot geht es ca. 25 Minuten über den ruhigen Vicotoriasee in unser letzes Hotel auf der Reise , das Lagoon Resort, das in wunderschöner ruhiger Lage in einer Bucht direkt am Victoriasee liegt.
Nach einer sehr freundlichen Begrüßung werden wir zu unserem Gästehaus geführt, das den Namen "Silverback" traegt. Ein tolles großes Haus, ganz mit natürlichen Matieralien gebaut und mit handgefertigen Holzmöbeln ausgestattet, das inmitten des parkähnlichen, sehr großen Gartens liegt. Ein erneuter Höhepunkt unserer Reise!

Unsere Unterkunft
Das Abendessen genießen wir dann gemeinsam mit Marc und Hassan, den beiden Hoteleigentümern die auch unsere Reise vorbereitet hatten. Wie ueberall auf unserer Reise gibt es ein vorzuegliches Menü, bestehend aus drei Gaengen. Heute ein Hauptgang mit Entrecot vom ugandischen Langhorn-Rind. Ein wirklicher Genuss und das beste Essen auf unserer Reise.
Morgen planen wir einen Besuch in Kampala und wollen dann noch einen Park in Entebbe besuchen. Am Abend geht es dann schon wieder zurück nach Deutschland - der Flug wird über Nairobi und Amsterdam nach Stuttgart gehen.